Zu Weihnachten wartet jeder Stalloder Hofwichtel in Skandinavien auf seinen Reispudding. Dass die Familie Larsen das in diesem Jahr vergisst, setzt eine fatale Kette von Ereignissen in Gang, begünstigt durch eine seltene Witterung: Raureif verwandelt das dänische Lolland für ein paar Tage in ein magisches Winterwunderland. Ob die zwölfjährige Bettina es schafft, in wenigen Tagen für Versöhnung in der Welt der Wichtel zu sorgen? Bettina ist für einige Tage mit der Verantwortung für ihre kleine Schwester und die Tiere auf dem elterlichen Hof allein. Es ist eine Notsituation, und sie ist bereit, allen zu beweisen, wie gut sie das Ganze meistert. Allein, der Hofwichtel ist wegen des vergessenen Reispuddings zu Schabernack aufgelegt und entführt ihre kleine Schwester. Auf der Suche nach Pia dringt Bettina bis in die Wichtelwelt vor und erlebt Wunder, von denen sie nie zu träumen gewagt hätte

Zur Website von Nina Schmidt

Als Bettina die schwere Eichenholztür aufzog, verschlug es ihr den Atem aber nicht die eisige Kälte war es, die ihr die Luft nahm. Ein ganz unerwartetes Winterwunderland war vor ihr ausgebreitet. Alles war weiß, von den Kiefern über das Scheunendach bis hin zu den Zaundrähten. Aber es war kein Schnee. »Raureif!«, rief Bettina. Alles sah aus wie mit dickem Zuckerguss überzogen, und die Luft war so still wie der Atem eines Babys. Raureif war auf Lolland so selten wie spektakulär, deshalb konnte Bettina sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal etwas derart Schönes gesehen hatte. Wie sehr wünschte sie, dass ihr Großvater das sehen könnte. »Es gibt einfach nichts Wunderbareres als den Raureif. Er ist magisch!«, hatte er stets gesagt, woraufhin Mama spöttisch aufgelacht hatte. »Was denn? Du kennst doch die Geschichten rund um den Raureif«, sagte er dann. »Da passieren die allerseltsamsten Dinge.«