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Der Liebesbegriff bei Augustin

Versuch einer philosophischen Interpretation, Philosophische Bibliothek 688

Erschienen am 15.10.2018, 1. Auflage 2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787329908
Sprache: Deutsch
Umfang: 174 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 19 x 12.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Erscheinen von Hannah Arendts Dissertation über den 'Liebesbegriff bei Augustin', 1928 bei Karl Jaspers eingereicht, stieß auf eine beachtliche, aber ambivalente Resonanz im akademischen Milieu. Denn die erst 22-jährige Studentin aus jüdisch-assimiliertem Bürgertum konzentrierte sich in ihrer Arbeit dezidiert auf das philosophische Potential Augustinus, immerhin eine der Hauptfiguren der christlichen Kirche, und ließ die theologische Debatte ihrer Zeit weitgehend außer Acht. Vielmehr behandelt das Buch aus existentialistischer und phänomenologischer Perspektive die Liebe als intersubjektives Phänomen. In der Auseinandersetzung mit Augustinus, der mit den Confessiones die Gattung der Autobiographie begründete, bedeutet dies insbesondere die Klärung des Zusammenhangs von inner- und transsubjektiven Verhältnissen: den Bezug zu Gott, das Verhältnis zum eigenen Selbst und beider Rückwirkungen auf das Verhältnis zum Anderen, zum Nächsten. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit wir zu einer Liebe befähigt sind, die uns als gemeinschaftliche Wesen ausweist. Arendt untersucht zunächst das Phänomen Liebe als Begehren, bevor sie ausführlich und unter verschiedenen Perspektiven die augustinische Liebeskonzeption, vor allem das Verhältnis zwischen Schöpfer und Geschöpf und das Konzept der Nächstenliebe, analysiert. Anschließend fragt sie, wie Augustinus den Übergang von einer civitas fidei zur civitas socialis zu begründen versucht. Der ihrem Abschlusskapitel titelgebende Begriff der vita socialis weist bereits auf ihre späteren Werke voraus. Die Ausgabe bietet eine vollständige Übersetzung aller griechischen und lateinischen Originalzitate, Register und einen einführenden Essay der Herausgeberin.

Autorenportrait

Hannah Arendt (1906-1975) war Philosophin, politische Theoretikerin und Publizistin. Die Heidegger-Schülerin wurde 1937 auf Grund ihrer jüdischen Herkunft aus Deutschland ausgebürgert und ging ins Exil in die USA. Sie lehrte u.a. in Princeton, Chicago und an der New School for Social Research in New York. Mit ihren Werken Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (1951) und Vita activa (1958), aber auch ihrer umstrittenen Auseinandersetzung mit dem Eichmann-Prozess (Eichmann in Jerusalem, 1963) wurde sie weltweit bekannt.

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