Beschreibung
Was Tilda mag und was nicht, sagt ihr ihre Nase. Sehr gern mag Tilda Papas Geruch. Er duftet nach Holz und Erde und ein bißchen nach Muskatnuss. Seit der Vater nicht mehr bei ihnen wohnt, können Tilda und ihr kleiner Bruder Hans ihn nur noch manchmal besuchen. Bei Papa ist alles anders. Sie dürfen beim Baden alles unter Wasser setzen, und wenn Hans auf dem Sofa einschläft, trägt Papa ihn einfach ins Bett, ohne Zähneputzen. Aber Mama will nur wissen, ob er sich noch immer nicht rasiert und wieder vor dem Fernseher eingeschlafen ist. Eines Tages dürfen sie Papa gar nicht mehr besuchen. Hans schließt sich vor Wut im Gartenschuppen ein und endlich merken die Großen, dass die Kleinen nicht alles schlucken. Karin Koch erzählt einfühlsam von einer zerrissenen Familie. Der Blick ihrer kleinen Heldin - naiv und unbestechlich zugleich - lässt Hilflosigkeit, Wut und Verletzung auf allen Seiten spürbar werden. Deutlich wird aber auch, dass immer ein Weg offen bleibt für ein Familienleben, das der Sehnsucht nach beiden Elternteilen gerecht wird. Mit schöner Heiterkeit begleiten Iris Wolfermanns Illustrationen die Geschichte.
Autorenportrait
Die Autorin Karin Koch, geboren 1961, lebt in einem kleinen Dorf bei Karlsruhe und arbeitet als Physiotherapeutin in eigener Praxis. Sie schreibt Kinderbücher, Kurzgeschichten und Mundart. Für ihre Mundartgeschichten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Das Buch "Wär ich Pirat" (illustriert von André Rösler) gewann den Kinderbuchpreis 2013 des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Illustratorin Iris Wolfermann, geboren 1972, studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin. Nachdem sie mit einem Schiff um die Erde gefahren war, begann sie Kinderbücher zu illustrieren. Neben ihrer Tätigkeit als Illustratorin unterrichtet sie an der Akademie für Illustration und Design in Berlin. Sie lebt und arbeitet mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Hauptstadt.