Beschreibung
Den poetischen Reichtum und die fabulierfreudige Phantasie, mit der Chagall als Maler bezaubert, besitzt auch der Dichter Chagall. Seine Autobiografie, die er während des ersten Weltkrieges in Russland begann, schildert mit der gleichen Unmittelbarkeit die Welt, in der die fliegenden Liebespaare, der Großvater auf dem Dach, die Popen und Musikanten zu Hause sind. Das Paris Apollinaires, der jungen Kubisten und des Diaghilew-Balletts entsteht in diesem impulsiven und warmherzigen Lebensbericht, aber auch das Russland des zusammenbrechenden Zarentums, in das Chagall bei Kriegsausbruch zurückgekehrt war. An den neuen schöpferischen Versuchen in Kunst und Theater, die nach der Oktoberrevolution einsetzten, war Chagall als Direktor der Akademie der Schönen Künste in Witebsk und als Bühnenbildner in Moskau beteiligt, bis er sich 1922 entschloss, endgültig nach Frankreich überzusiedeln. Bis zu diesem Zeitpunkt reicht auch seine Darstellung. Die Radierungen, die Chagall zu diesem Text geschaffen hat, vereinen sich mit dem Wort zu einem kostbaren und liebenswürdigen Selbstzeugnis des großen Erzählers unter den Malern.
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