Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783731902713
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S., 17 s/w Fotos, 301 Farbfotos, 318 Illustr.
Format (T/L/B): 4 x 31.8 x 25 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Eugene Delacroix (1798-1863) und Paul Delaroche (1797-1856) zählen zu den bedeutendsten Historienmalern des 19. Jahrhunderts in Frankreich, die seit etwa 1820 mit ihren Historiengemälden im Pariser Salon Aufsehen erregten. Obwohl Delaroche heute nahezu vergessen scheint und Delacroix als der modernere der beiden Künstler gilt, wurde Delaroche von seinen Zeitgenossen für seinen erstaunlichen Realismus in der Wiedergabe historischer Ereignisse weitaus mehr gefeiert. Erstmals werden nun in einer Ausstellung diese beiden Künstler gegenübergestellt. Die Geschichte und ihre Darstellung in der Zeit zwischen 1820 und 1850 war wesentlich von großen gesellschaftlichen Umbrüchen in kurzer Folge geprägt (Französische Revolution, Aufstieg und Fall Napoleons, Restauration, Revolutionen 1830 und 1848). Unter dem Einfluss der romantischen Strömung in der Literatur und der Geschichtswissenschaft stellten beide Maler die emotionale Wirkung von Geschichte in den Mittelpunkt ihrer Kunst. Die Ausstellung und der reich bebilderte begleitende Katalog bieten eine neuartige Perspektive auf die französische Malerei der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Parallel wird die Sammlung französischer Gegenwartskunst des Leipziger Seidenhändlers Adolph Heinrich Schletter (1793-1853) präsentiert und in einem Gesamtverzeichnis dokumentiert. Das berühmteste Werk dieser Sammlung - Paul Delaroches' Gemälde Napoleon I. in Fontainebleau nach Empfang der Nachricht vom Einzug der Verbündeten in Paris am 31. März 1814 von 1845 - erwarb der Sammler direkt vom Künstler. Schletter unterstützte die Bemühungen des 1837 gegründeten Leipziger Kunstvereins bei der Errichtung eines städtischen Kunstmuseums und vermachte 89 Gemälde und 8 Skulpturen sowie sein Wohnhaus der Stadt Leipzig unter der Bedingung, dass innerhalb von fünf Jahren ein Museumsbau für ein Städtisches Museum errichtet werden solle. Die Gründungsgeschichte des Museums der bildenden Künste Leipzig ist daher eng mit der französischen Malerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbunden.