Beschreibung
Die Recherche zu einem Fall führt Paul Blom, Anwalt für Wirtschafts- und Erbrecht, auf den Zürcher Friedhof Enzenbühl. Dort platzt er nicht nur versehentlich in die Vorbereitungen für eine Beerdigung, sondern wird auch vom Friedhofsgärtner Matteo Lazzarone für den Praktikanten Krasinski gehalten. Statt den Irrtum aufzuklären, erscheint Blom am nächsten Tag zum Dienst. Er taucht ein in den Friedhofsalltag: Jeder Stein, jede Skulptur birgt hier eine Geschichte. Blom freundet sich mit der alten Dame an, die täglich die Gräber ihrer Verflossenen besucht, er entscheidet eigenmächtig, Wildblumen statt Begonien zu pflanzen. Und er gerät mit der jungen Historikerin und Podcasterin Ruby Kosa aneinander. Auch sie stellt Nachforschungen an: Im Grabstein einer wohlhabenden Londoner Familie soll ein Goldschatz versteckt sein! Als zwei angebliche Restauratoren auftauchen und Ruby fast von der einstürzenden Kapellendecke erschlagen wird, wissen Blom und Kosa: Sie sind nicht die einzigen Besucher, die weder zum Trauern noch zur Grabpflege auf den Friedhof kommen. Wer weiß noch von dem Totengold und hat keinerlei Skrupel, die letzte Ruhe zu stören?
Autorenportrait
GABRIELA KASPERSKI studierte Anglistik und war Radio- und Fernsehmoderatorin, Schauspielerin, Sprecherin und Dozentin, bevor sie ihren Kindheitstraum verwirklichte, Schriftstellerin zu werden. Heute schreibt sie Krimis, die in Zürich oder in der Bretagne spielen und die Schweizer Bestsellerliste verlässlich im Sturm erobern, sowie die Kinderbuchreihe um das Adoptivmädchen Yeshi. Mit Quittengrab war sie für den Zürcher Krimipreis nominiert, mit Zürcher Filz für den Zürcher und den Schweizer Krimipreis.
Leseprobe
»Paul blieb stehen, las den Namen auf dem Kreuz. Lia. Sieben Jahre alt. So alt wäre Milu jetzt auch. Auch diese Familie musste schweres Leid ertragen. Aber immerhin hatten sie ein Kreuz, einen Ort mit einem lila Luftballon. Abrupt drehte Paul sich um. Als er ein Holztor passierte, stolperte er über eine Schubkarre. Darin lag eine Heckenschere, ein junger Typ in Arbeitskleidung sprach aufgeregt in ein Handy, fluchte wie ein Berserker.Das ist nicht nett, auf einem Friedhof, entfuhr es Paul, und er fluchte zurück, bis der andere verstummte.Der Junge grinste. Bist du zufällig Krasinski?Wer soll das sein?Mein neuer Lehrling. Ich bin Matteo Lazzarone, der Friedhofsgärtner.Friedhofsgärtner. Paul hatte nie darüber nachgedacht, dass Friedhöfe Gärtner brauchten.«