Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: Sehr gut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie), Veranstaltung: Unterseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: EinleitungDie Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache(PU 43). Auf diesem Axiom gründet bei Wittgenstein der Begriff des Sprachspiels. Je nachdem in welchem Sprachspiel ein Wort verwendet wird, hat es entsprechend Bedeutung: PU 23: Es gibt unzählige ... verschiedene Arten der Verwendung alles dessen, was wir Zeichen, Worte, Sätze nennen. Und diese Mannigfaltigkeit ist nichts Festes, ein für allemal Gegebenes; sondern neue Typen der Sprache, neue Sprachspiele, wie wir sagen können, entstehen und andere veralten und werden vergessen. ... Das Wort Sprachspiel soll hier hervorheben, daß das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform. Unser Denken, Sprechen und Handeln verläuft innerhalb dieser Sprachspiele und daher auch nicht willkürlich (oder privat), sondern nach bestimmten Regeln. Dieser Gedanke hat zunächst einen geheimnisvollen Charakter, denn woher, fragen wir uns, kommen die Regeln, denen wir folgen: Wer stellt sie auf? Können wir wissen, welcher Regel wir gerade folgen? Können wir beurteilen, welcher Regel ein anderer Mensch gerade folgt? Welche Kriterien haben wir für das Befolgen oder Nicht-Befolgen einer Regel und inwiefern bestimmen die Regeln, die wir in Ausdrücken sichtbar machen können, unser Handeln? Was geschieht also mit oder in uns, wenn wir Regeln folgen? Was heißt einer Regel folgen und inwiefern heißt es immer wieder das gleiche tun?Diesen Fragen geht Wittgenstein ausgehend vom Sprachspiel-Begriff in den Philosophischen Untersuchungen nach. Er wählt für seine Überlegungen meist mathematische Beispiele. Für die Regeln, die in mathematischen Beispielen gelten, lassen sich leicht Ausdrücke finden. Gerade daran will er aber zeigen, daß die richtige Antwort auf diese Art Problem (Für einen neuen Fall das gleiche tun, was man schon für die früheren Fälle getan hat) im Fall der Anwendung strenger und expliziter mathematischer Regeln auf eine Weise festgelegt wird, die sich nicht grundlegend von dem Fall unterscheidet, in dem sehr viel weniger strenge und im allgemeinen überhaupt nicht explizite Regeln angewendet werden, wie sie den Wortgebrauch der Alltagssprache bestimmen. Die mathematischen Regeln scheinen die korrekte Anwendung per se schon präzise vorherzubestimmen, die Regeln des alltäglichen Sprachgebrauchs, legen scheinbar nur teilweise fest, was der korrekte Gebrauch ist...
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