Beschreibung
Kaum ein Begriff ist in der Geschichtsschreibung und -theorie des 19. und 20. Jahrhunderts so sehr in den Dienst einer Fortschrittserzählung gestellt und mit Erwartungen von Rationalisierung und Säkularisierung verknüpft worden wie derjenige der Revolution. Religion und Religiosität scheinen damit qua Definition auf Seiten der Reaktion zu verorten zu sein. Versteht man 'Revolution' aber neutraler als radikalen politischen und gesellschaftlichen Wandel, so erweist sich das Verhältnis zu Religion(en) als komplexer. Ausgehend von 13 Fallbeispielen - von der Reformation Martin Luthers bis zu den Maidan-Protesten von 2014 - loten die Beiträge dieses Bandes das vielschichtige Verhältnis von Revolution, Reaktion und Religion in transnationaler Perspektive aus und werfen die Frage auf, inwiefern Revolutionen selbst ohne religiöse Überhöhungen auskommen.
Autorenportrait
Birgit Emich ist Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität Frankfurt. Andreas Fahrmeir ist Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts an der Goethe-Universität Frankfurt. Dieter Hein war bis zu seiner Emeritierung außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Louise Zbiranski ist Referentin für Wissenschaftstransfer und -kommunikation beim Forschungsverbund 'Dynamiken des Religiösen' und Koordinatorin der 'Schnittstelle Religion' an der Goethe-Universität Frankfurt.
Schlagzeile
Religion sowie radikaler politischer und sozialer Wandel - von der Reformation bis heute in transnationaler Perspektive