0
×

Warnmeldung

Bitte melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an, um die Wunschliste nutzen zu können.
Sollten Sie noch kein Kundenkonto besitzen, dann können Sie sich gern registrieren.

Verschenkte Potenziale?

eBook - Lebensverläufe nicht erwerbstätiger Frauen

Erschienen am 13.09.2010, 1. Auflage 2010
14,99 €
(inkl. MwSt.)

Download

E-Book Download
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593413051
Sprache: Deutsch
Umfang: 198 S., 6.70 MB
E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Die Erwerbsquote von Frauen liegt in Deutschland weiterhin deutlich unter der von Männern. Jutta Allmendinger untersucht, welche Lebensumstände dazu führen, dass Frauen sich vom Arbeitsmarkt zurückziehen. Sie zeigt, dass neben Familienstand und Kindern der zuletzt ausgeübte Beruf wesentlich die Dauer der Nichterwerbstätigkeit beeinflusst. Was aber tun die Frauen während dieser Zeit neben unbezahlter Haus- und Pflegetätigkeit? Welche Rolle spielen Ehrenämter, Umschulungen und Weiterbildung? Welche Frauen treten schließlich wieder in den Arbeitsmarkt ein? Das Buch veranschaulicht die Vielfalt an Lebenswegen, persönlichen Wünschen und Schwierigkeiten, die zur Nichterwerbstätigkeit führen. In persönlichen Porträts geben nichterwerbstätige Frauen zusätzlich Auskunft. Ein abschließender Blick auf die Rahmenbedingungen in anderen europäischen Ländern macht deutlich: Der Staat täte gut daran, typische Hindernisse auf dem Weg zurück ins Berufsleben zu beseitigen und den Frauen aktive Hilfe für den Wiedereinstieg anzubieten. Denn sie werden als qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht.

Autorenportrait

Jutta Allmendinger, geboren 1956, ist Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Bildungssoziologie, Soziologie des Arbeitsmarktes, soziale Ungleichheit und deren Auswirkungen auf die Lebensverläufe von Frauen. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien von ihr "Frauen auf dem Sprung. Wie junge Frauen heute leben wollen" (2009).

Leseprobe

Die Tagesthemen am 24. Juni 2010. Die Sendung beginnt mit der Nachricht, dass sich die Konferenz der Justizministerinnen und Justizminister der 16 deutschen Bundesländer für eine Frauenquote in Führungspositionen ausspricht. Eine gesetzliche Regelung soll bis Anfang 2011 vorbereitet werden. Die bayerische Justizministerin, Frau Dr. Beate Merk, CSU, erläutert eloquent und höchst überzeugend, warum nicht länger gewartet werden dürfe. Positionen in Aufsichtsräten und Vorständen börsennotierter Unternehmen würden von Frauen selbst dann oft nicht erreicht, wenn sie im Vergleich zu den Männern deutlich besser dafür qualifiziert sind. Man müsse endlich handeln. Das geböte die Geschlechtergerechtigkeit und das Wohl des Wirtschaftsstandorts Deutschland.Man reibt sich die Augen. Wenige Wochen zuvor hatte die Telekom ein Tabu gebrochen und eine Frauenquote eingeführt. Konnte dies noch leicht als Marketing eines Konzerns abgetan werden, der weibliche Kunden an sich binden möchte, so besitzt die Offensive der Bundesländer eine ganz andere Wucht. Plötzlich ist da mehr als die stete Flut von Nachrichten über die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen in vergleichbaren Positionen, mehr als der Girls' Day, mehr als die häufigen Berichte über geringfügige Beschäftigung von Frauen. Auf einmal wird es irgendwie konkret.Monika und Anke, Kathrin und Sabine, Julia und Sirin sehen die Tagesthemen. Sie fühlen sich wenig angesprochen, denn ihre Gedanken kreisen um andere Probleme. Alle sechs Frauen haben ihr Erwerbsleben für längere Zeit unterbrochen. Finden sie zurück in den Arbeitsmarkt? Mittlerweile sind Monika, Anke und Kathrin über 50. Monika hat ihr Leben lang Teilzeit als Altenpflegerin gearbeitet, doch ihr Rücken spielte nicht mehr mit. Seit einigen Jahren ist sie erwerbsgemindert. Ein beruflicher Aufstieg blieb für sie reine Utopie, in Teilzeit ist der kaum möglich. Anke dagegen arbeitete über Jahrzehnte hinweg als Bautechnikerin in Vollzeit. Als ostdeutsche Frau hielt sie ihre Erwerbstätigkeit trotz der beiden Kinder für völlig normal, sie wuchs so auf, schon ihre Mutter arbeitete ganztags. Derzeit ist Anke arbeitslos, nicht zum ersten Mal. Auch sie stand nie vor der Entscheidung, eine Führungsposition einzunehmen. Sicher, das Zeug dazu hätte sie, doch auch in der DDR saßen Frauen selten in den Chefsesseln. Kathrin ist ihr westdeutsches Pendant. Sie schloss eine Lehre zur Tierarzthelferin ab, arbeitete in ihrem Beruf einige Zeit, heiratete und gründete eine Familie. Die Kinder brauchten sie daheim, davon war sie fest überzeugt. Sie unterbrach ihre Erwerbsarbeit. Alternativen hätte es allemal nicht gegeben, in ihrer Gegend ließen sich damals weit und breit kaum Kitas oder Kindergärten finden, erst recht nicht mit ganztägigem Betreuungsangebot. Mittlerweile sind ihre beiden Kinder erwachsen, doch keine Sekunde vergeht, ohne dass Kathrin sie zu Hause vermisst.Sabine, Julia und Sirin sind jünger. Sabine ist Bibliothekarin in Rostock und kämpft mit dem sich verändernden ostdeutschen Arbeitsmarkt. Sie erhält nur noch befristete Arbeitsverträge, wechselte schon in geringfügige Beschäftigungen, doch von diesem Einkommen kann sie nicht leben. Seit einigen Jahren ist sie arbeitslos. Julia, die Floristin, versuchte nach der Geburt ihres Kindes ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Ohne Erfolg. Schließlich zog sie sich aus ihrem Job zurück. Sirin ist eine junge Deutsche mit türkischen Wurzeln. Sie legte das Abitur ab, absolvierte eine Lehre zur Bankkauffrau und arbeitete erfolgreich in ihrem Beruf. Jetzt ist sie alleinerziehende Mutter einer dreijährigen Tochter und brennt darauf, endlich wieder voll erwerbstätig zu sein. Sirin ist die einzige der sechs Frauen, die der bayerischen Justizministerin förmlich an den Lippen hängt. Selbst die Leitung einer Bankfiliale zu übernehmen, kann sich Sirin sehr gut vorstellen.Monika, Anke, Kathrin, Sabine, Julia und Sirin werden uns durch dieses Buch begleiten. In diesem ersten Kapitel beschreiben wir, in welcher Gesellschaft sie heute leben, und erklären, was sich hinter dem Aktionsprogramm "Perspektive Wiedereinstieg" verbirgt. Das zweite Kapitel stellt die Situation in anderen europäischen Ländern dar. Es wird von Informationen im Anhang unterstützt. Wir kommen im dritten Kapitel zu einer Bestandsaufnahme der Nichterwerbstätigkeit in Deutschland: Wie viele Frauen sind nicht erwerbstätig? Welches Sozialprofil haben sie? Die Lebensverläufe der nicht erwerbstätigen Frauen folgen in Kapitel 4. Diese lassen uns eines neu entdecken: Wollen wir mehr über die Dauer der Erwerbsunterbrechung wissen, müssen wir auch die Berufe der Frauen genau betrachten. Diesen Zusammenhang erläutern wir näher in Kapitel 5.Unsere sechs Frauen sind nicht erwerbstätig. Doch keine von ihnen sitzt tatenlos zu Hause herum. Wie viel und was sie alle arbeiten, das zeigt Kapitel 6. Dann verschieben wir die Perspektive: Wie geht die Bundesagentur für Arbeit mit der Nichterwerbstätigkeit von Frauen um? Welche Programme bietet sie an, welche Probleme sieht sie? Auch dieses Kapitel wird durch weiterführende Informationen und nützliche Adressen unterstützt, die im Anhang des Buches zusammengestellt sind. Mit Kapitel 8 gelangen wir an das Ende eines langen Prozesses: Wir betrachten den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Welche unserer Frauen wünscht und schafft den Wiedereinstieg? Wir schließen mit Kapitel 9. Wie steht es nun um die Potenziale von nicht erwerbstätigen Frauen? Sind sie versteckt? Werden sie verschenkt?In diesem Buch steht die Hausfrau im Mittelpunkt, die man sonst häufig gar nicht mehr wahrnimmt. Es geht einmal nicht um die Erwerbsfrau, die in aller Munde ist. Unsere Untersuchungen beruhen auf einer Sammlung von empirischen Fakten, berechnet und zusammengestellt aus Daten des Mikrozensus, des Statistischen Bundesamtes, der OECD, der EU, der Bundesagentur für Arbeit und des Sozio-oekonomischen Panels. Zugrunde liegen auch Gespräche mit nicht erwerbstätigen Frauen, einige dieser Protokolle wurden zwischen den Kapiteln abgedruckt. Die Ausführungen zur Bundesagentur für Arbeit und zum Aktionsprogramm "Perspektive Wiedereinstieg" wurden auf Grundlage vieler Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit, der Arbeitsgemeinschaften und der Länder erstellt. All das sind facts and figures. Erfunden sind nur Monika, Anke, Kathrin, Sabine, Julia und Sirin. Sie helfen uns, sicher durch das Dickicht des Materials zu gelangen.

Inhalt

InhaltZur Entstehung des BuchesKapitel 1Unentschieden: Frauen zwischen Beruf und Familie"Rückenwind für den Wiedereinstieg!"Pressemitteilung zum Start des Aktionsprogramms "Perspektive Wiedereinstieg"Kapitel 2Jenseits des Tellerrands: Ein europäischer VergleichKapitel 3Schattenfrauen: Nicht erwerbstätige Frauen in DeutschlandKapitel 4Spurensuche: Lebensverläufe nicht erwerbstätiger Frauen"So langsam ernte ich die Früchte" (Silke, 41)Kapitel 5Brücken in die Zukunft: Der Beruf ist entscheidend"Man darf nur nicht resignieren" (Christine, 55)Kapitel 6Arbeit ohne Lohn: Hausarbeit, Weiterbildung und freiwilliges Engagement"Ich baute dann meine Flötengruppen auf" (Elisabeth, 56)Kapitel 7Pflaster auf der Wunde: Die Bundesagentur für Arbeit und die Perspektive Wiedereinstieg"Ich möchte nicht nur Familienobjekt sein" (Anne, 38)Kapitel 8Geschafft: Der Wiedereinstieg von Frauen in den Arbeitsmarkt"Mir fehlt nur noch eine Oma" (Nina, 36)Kapitel 9Verschenkte Potenziale? Lebensverläufe nicht erwerbstätiger FrauenAnmerkungenAnhangSteckbriefe: Europäische Länder im VergleichNützliche Web-Adressen zum Thema WiedereinstiegWeiterführende LiteraturDank

Schlagzeile

InhaltsangabeInhaltZur Entstehung des BuchesKapitel 1Unentschieden: Frauen zwischen Beruf und Familie"Rückenwind für den Wiedereinstieg!"Pressemitteilung zum Start des Aktionsprogramms "Perspektive Wiedereinstieg"Kapitel 2Jenseits des Tellerrands: Ein europäischer VergleichKapitel 3 Schattenfrauen: Nicht erwerbstätige Frauen in DeutschlandKapitel 4Spurensuche: Lebensverläufe nicht erwerbstätiger Frauen"So langsam ernte ich die Früchte" (Silke, 41)Kapitel 5Brücken in die Zukunft: Der Beruf ist entscheidend"Man darf nur nicht resignieren" (Christine, 55)Kapitel 6Arbeit ohne Lohn: Hausarbeit, Weiterbildung und freiwilliges Engagement"Ich baute dann meine Flötengruppen auf" (Elisabeth, 56)Kapitel 7Pflaster auf der Wunde: Die Bundesagentur für Arbeit und die Perspektive Wiedereinstieg"Ich möchte nicht nur Familienobjekt sein" (Anne, 38)Kapitel 8Geschafft: Der Wiedereinstieg von Frauen in den Arbeitsmarkt"Mir fehlt nur noch eine Oma" (Nina, 36)Kapitel 9Verschenkte Potenziale? Lebensverläufe nicht erwerbstätiger FrauenAnmerkungenAnhangSteckbriefe: Europäische Länder im VergleichNützliche Web-Adressen zum Thema WiedereinstiegWeiterführende LiteraturDank

Informationen zu E-Books

„E-Book“ steht für digitales Buch. Um diese Art von Büchern lesen zu können wird entweder eine spezielle Software für Computer, Tablets und Smartphones oder ein E-Book Reader benötigt. Da viele verschiedene Formate (Dateien) für E-Books existieren, gilt es dabei, einiges zu beachten.
Von uns werden digitale Bücher in drei Formaten ausgeliefert. Die Formate sind EPUB mit DRM (Digital Rights Management), EPUB ohne DRM und PDF. Bei den Formaten PDF und EPUB ohne DRM müssen Sie lediglich prüfen, ob Ihr E-Book Reader kompatibel ist. Wenn ein Format mit DRM genutzt wird, besteht zusätzlich die Notwendigkeit, dass Sie einen kostenlosen Adobe® Digital Editions Account besitzen. Wenn Sie ein E-Book, das Adobe® Digital Editions benötigt herunterladen, erhalten Sie eine ASCM-Datei, die zu Digital Editions hinzugefügt und mit Ihrem Account verknüpft werden muss. Einige E-Book Reader (zum Beispiel PocketBook Touch) unterstützen auch das direkte Eingeben der Login-Daten des Adobe Accounts – somit können diese ASCM-Dateien direkt auf das betreffende Gerät kopiert werden.
Da E-Books nur für eine begrenzte Zeit – in der Regel 6 Monate – herunterladbar sind, sollten Sie stets eine Sicherheitskopie auf einem Dauerspeicher (Festplatte, USB-Stick oder CD) vorsehen. Auch ist die Menge der Downloads auf maximal 5 begrenzt.