Beschreibung
InhaltsangabeINHALT Einleitung: Aufruf zum Kryptokampf 8 Die Diskussionsteilnehmer 15 Anmerkungen zur Verfolgung von WikiLeaks und seiner Unterstützer 19 Mehr Kommunikation, mehr Überwachung 27 Die Militarisierung des Cyberspace 40 Mit den Gesetzen des Menschen gegen totale Überwachung 49 Privatwirtschaftliche Spionage 59 Mit den Gesetzen der Physik gegen totale Überwachung 68 Internet und Politik 76 Internet und Wirtschaft 96 Zensur 123 Privatsphäre den Schwachen, Transparenzpflicht den Mächtigen 152 Ratten in der Oper 160 Anmerkungen 173
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InhaltsangabeINHALT Einleitung: Aufruf zum Kryptokampf 8 Die Diskussionsteilnehmer 15 Anmerkungen zur Verfolgung von WikiLeaks und seiner Unterstützer 19 Mehr Kommunikation, mehr Überwachung 27 Die Militarisierung des Cyberspace 40 Mit den Gesetzen des Menschen gegen totale Überwachung 49 Privatwirtschaftliche Spionage 59 Mit den Gesetzen der Physik gegen totale Überwachung 68 Internet und Politik 76 Internet und Wirtschaft 96 Zensur 123 Privatsphäre den Schwachen, Transparenzpflicht den Mächtigen 152 Ratten in der Oper 160 Anmerkungen 173
Leseprobe
Was ist ein Cypherpunk? Cypherpunks treten für den Einsatz von Kryptografie und ähnlichen Methoden als Mittel zur gesellschaftlichen und politischen Veränderung ein. Gegründet Anfang der 1990er Jahre, war die Bewegung während der "Kryptokriege" in den neunziger Jahren und im Gefolge des "Internetfrühlings" 2011 am aktivsten. Der Ausdruck cypherpunk, eine Verschmelzung der englischen Wörter cipher (chiffrieren), cyber und punk, bedeutet frei übersetzt "Verschlüsselungsrebellen des Cyberspace". Der Begriff fand 2006 Eingang in das Oxford English Dictionary. Einleitung AUFRUF ZUM KRYPTOKAMPF Dieses Buch ist kein Manifest. Dafür bleibt keine Zeit. Es ist eine Warnung. Die Welt steuert nicht gemächlich, sondern mit Siebenmeilenstiefeln auf eine neue, transnationale Dystopie zu. Diese Entwicklung wird jenseits nationaler Sicherheitskreise gar nicht richtig wahrgenommen. Sie ist durch Geheimhaltung, Komplexität und ihre schiere Dimension im Verborgenen geblieben. Das Internet, unser großartigstes Emanzipationsmittel, hat sich in den gefährlichsten Wegbereiter des Totalitarismus verwandelt, mit dem wir es je zu tun hatten. Das Internet ist eine Bedrohung der menschlichen Zivilisation. Diese Verwandlung hat sich still und leise vollzogen, weil diejenigen, die darüber Bescheid wissen, in der globalen Überwachungsindustrie arbeiten und keinen Anreiz haben, den Mund aufzutun. Die globale Zivilisation wird, ihrem eigenen Kurs überlassen, binnen weniger Jahre in einen postmodernen Überwachungsalptraum schlittern, aus dem es für niemanden außer den Gewieftesten ein Entrinnen geben wir. Vielleicht sind wir sogar schon dort angekommen. Viele Autoren, die sich Gedanken gemacht haben, was das Internet für die globale Zivilisation bedeutet, irren sich. Sie liegen falsch, weil es ihnen am Blick für das Wesentliche, der sich aus der unmittelbaren Erfahrung speist, mangelt. Sie sind auf dem Holzweg, weil sie dem Feind nie begegnet sind. Keine Beschreibung der Welt übersteht den ersten Kontakt mit dem Feind. Wir haben ihm ins Auge geblickt. In den letzten sechs Jahren ist WikiLeaks mit nahezu jedem mächtigen Staat in Konflikt geraten. Wir kennen den neuen Überwachungsstaat aus der Innenperspektive, weil wir seinen Geheimnissen nachgespürt haben. Wir kennen ihn aus der Perspektive des Kampfes vor Ort, weil wir unsere Mitarbeiter, unsere Finanzen und unsere Quellen vor ihm schützen mussten. Wir kennen ihn aus globaler Sicht, weil wir Leute, Anlagen und Informationen in fast jedem Land haben und von überallher Nachrichten erhalten. Wir kennen ihn aus langer Erfahrung, weil wir seit Jahren gegen den Moloch ankämpfen und mit angesehen haben, wie er sich wieder und wieder vermehrt und weiter ausgebreitet hat. Er ist ein invasiver Parasit, der sich an Gesellschaften mästet, die mit dem Internet verschmelzen. Er wälzt sich über den Planeten und infiziert sämtliche Staaten und Völker, die ihm unterkommen. Was können wir dagegen unternehmen? Einst, an einem Ort weder hier noch dort, diskutierten wir, die Erbauer und Bürger des jungen Internets, die Zukunft unserer neuen Welt. Uns war klar, dass die Beziehungen zwischen allen Menschen durch dieses neue Medium, unsere neue Welt, vermittelt werden würden. Auch das Wesen der Staaten, die dadurch definiert werden, wie Menschen in ihnen Informationen und Wirtschaftsgüter tauschen und Machtbeziehungen ausprägen, würde sich verändern. Die Verschmelzung bestehender staatlicher Strukturen mit dem Internet, so war uns bewusst, würde letztlich das Wesen des Staates selbst verändern. Wir sollten uns zuerst in Erinnerung rufen, dass Staaten Systeme sind, die durch Zwang geregelt werden. Gruppierungen innerhalb eines Staates mögen um Unterstützung buhlen, an der Oberfläche mögen demokratische Verhältnisse herrschen, aber das Fundament des Staates ist die systematische Anwendung - und Vermeidung - von Gewalt. Grundbesitz, Eigentum, Pacht, Dividende
Schlagzeile
Filmstart 11.07.2013 Filmtitel "We Steal Secrets: the Story of Wikileaks"