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Die Rückkehr der Mumie

Gänsehaut HorrorLand 6

cbj
Erschienen am 03.08.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570220177
Sprache: Deutsch
Umfang: 125 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 18.3 x 12.6 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Noch mehr Spaß für Gruselfans! Ein Freizeitpark verschickt exklusive Einladungen an ausgesuchte Kinder - das klingt eigentlich nach Spannung, Spaß und Spiel. Doch wer steckt hinter den Kulissen von Horror-Land und welche düsteren Pläne verfolgen die Macher des Gruselparks? Abby und Peter sind zu Besuch bei ihrem Onkel Jonathan, in einem unheimlichen kleinen Dorf. Onkel Jonathan interessiert sich für ägyptische Pyramiden und sein Wohnzimmer gleicht einer alten Grabkammer! Bevor die Geschwister sich auf den Weg ins Horror-Land machen können, müssen sie einige unangenehme Überraschungen verkraften . Schaurige Überraschungen und finstere Kreaturen Gruselspaß wie ihn Kinder lieben! Beste Unterhaltung von Gruselmeister R. L. Stine Neue, aufwändige Umschlaggestaltung!

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
cbj Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
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Neumarkterstr. 28
DE 81673 München

Leseprobe

Klar wusste ich, dass es Granny Beatrix nicht gut ging. Aber wie krank meine Oma war, wusste ich zu Anfang noch nicht. Und natürlich hatte ich damals auch noch nicht die leiseste Ahnung, dass sie mir und meinem Bruder Peter den schlimmsten Horrortrip unseres Lebens bescheren würde. Eine Woche später sollten Peter und ich nämlich dem furchterregenden Stöhnen alter Mumien lauschen. Und uns die Ohren zuhalten, damit wir ihr grässliches Ächzen nicht mehr hörten. An diesem Tag aber tobten wir noch in Grannys Wohnzimmer herum. Lachend und kreischend rannten wir hin und her und duckten uns hinter Möbel. Ich schrie auf, als mich ein kalter Wasserstrahl an der Stirn traf. "HEYYYYY!" Peter lachte. "Ich muss mich bedanken, Abby. Du bist mir direkt in die Schusslinie gelaufen! Gut gemacht!" Knurrend ließ ich mich hinter dem grünen Kordsofa auf die Knie sinken und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht. Dann überprüfte ich den Tank meiner riesigen Spritzpistole, die fast so lang wie mein Arm war. Noch immer halb voll. Mit vorgebeugtem Oberkörper wartete ich angespannt, den Finger auf dem Plastik-Abzug. Peter hatte sich hinter der orange-gelb geblümten Gardine versteckt. Unten schauten seine weißen Turnschuhe hervor. Ich wartete. wartete. und drückte genau in der Sekunde, als er hervorkam, ab. Der Wasserstrahl traf ihn an der Brust und durchnässte sein ganzes T-Shirt. Er wich stolpernd zum Fenster zurück und schickte dabei mit seiner Pistole einen wilden Sprühregen zur Zimmerdecke hinauf. "Na, macht's Spaß?" Wir schauten beide zu Granny Beatrix, die gerade ins Zimmer kam. Sie fuchtelte mit ihrem schwarzen Gehstock in der Luft herum. "Oh, bin ich hier etwa falsch?", fragte sie. "Ich dachte eigentlich, dies hier sei mein Wohnzimmer. Aber ich scheine aus Versehen im Schwimmbad gelandet zu sein." Peter senkte den Kopf. "Entschuldige." Ich strich mir die nassen Strähnen aus den Augen. Meine Haare sind lang und schwarz und schnittlauchglatt. Sie sind das Beste an mir. Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn sie nass werden. Ich nahm einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche vom Couchtisch. "Ich habe euch doch ausdrücklich gebeten, mit den Spritzpistolen nicht hier im Haus zu spielen", sagte Granny Beatrix und blickte uns durch ihre dicken, viereckigen Brillengläser an. "Entschuldige", wiederholte Peter. Ich ließ einen meiner berühmt-berüchtigten Wasser-weit-Spritzer ab und traf genau Peters Nacken. Er sprang kreischend in die Luft. "Gewonnen!", rief ich und riss triumphierend die Fäuste hoch. "Abby, du bist eine elende Betrügerin", sagte Granny Beatrix, konnte sich aber doch ein Lachen nicht verkneifen. Sie ist mein größter Fan. "Betrüger geben nie auf und Aufgeber betrügen nie", sagte sie. Einer ihrer Lieblingssprüche. "Das ist überhaupt nicht lustig!", murrte Peter, zog sich das nasse T-Shirt aus, ballte es wütend zusammen und warf es auf mich. Peter hat ebenfalls lange, glatte schwarze Haare, ist so dünn wie ein Strich in der Landschaft und ziemlich klein. Er ist zehn - zwei Jahre jünger als ich -, aber man würde ihn eher auf sieben oder acht schätzen. Granny Beatrix sagt immer, sie versteht nicht, warum nicht mehr an ihm dran ist - schließlich isst er für zehn! Ich bin fast dreißig Zentimeter größer als er. Was bei unseren "Wasserschlachten" natürlich ein ziemlicher Vorteil für mich ist. Er hat noch nie gewonnen, soweit ich mich erinnere. Vor allem wenn ich dann noch meine spektakulären Wasserspuck-Talente einsetze. Peter streckte mir die Zunge heraus. Dann stürmte er aus dem Zimmer. Er ist echt ein schlechter Verlierer. "Komm, setz dich, Abby." Granny Beatrix winkte mich zum Sofa. Mir entging nicht, dass sie sich schwerer als sonst auf ihren Gehstock stützte. Ihre Haare sind noch immer glänzend und schwarz. An diesem Tag bemerkte ich jedoch lange graue Strähnen, die hindurchschimmerten. Ihre Haut war sehr blass und spannte über ihren Wangenknochen. Sie ließ sich neben mir nieder und drückte meine Hand. Ihre