Beschreibung
Die Beiträge dieses Bandes rufen die Präsenz Frankreichs am Rhein in ihrer ganzen historischen Tiefe in Erinnerung. Der Blick reicht zurück bis in die Zeit vor der Entstehung Frankreichs und Deutschlands, als der Vertrag von Verdun 843 die Lande am Rhein von Mainz bis Speyer dem Reich Ludwigs "des Deutschen" hinzufügte. Doch hatte man im Westen die alten Kernlande des Karlsreiches nicht vergessen, nur scheiterten die Vorstöße der westfränkischen Könige. Die wechselseitige Anerkennung erfolgte dann im Jahr 921. Wenige Zeit später optierten die lotharingischen Großen für Heinrich I. und verschoben damit die Grenze des Ostfränkisch-Deutschen Reiches für Jahrhunderte weit nach Westen. Schon im späten Mittelalter freilich sprach man in Frankreich vom Rhein als natürliche Grenze. In politisches Handeln umgesetzt, führte das in der Zeit des Absolutismus zu neuen Eroberungen. Das 19. Jahrhundert vereinte Franzosen und Deutsche in der Begeisterung für die Rheinromantik, "lehrte aber auch die Völker hassen" - mit den verheerenden Folgen der Weltkriege im 20. Jahrhundert.
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Autorenportrait
Franz J. Felten, geb. 1946, nach Studien in Saarbrücken und Paris Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Promotion und Referendariat an Gymnasien in Saarbrücken, danach an der Freien Universität Berlin (Habilitation), Essen, Dresden und Halle/Saale tätig. Von 1997 bis 2011 Professor für mittelalterliche Geschichte in Mainz, von 2003 bis 2013 Leiter des Instituts für Geschichtliche Landeskunde.
Seine Forschungsinteressen liegen vor allem auf dem Gebiet des frühen Mittelalters, der Geschichte der Kirche und der religiösen Bewegungen in sozial- und politikgeschichtlicher Perspektive. Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Historischer Kommissionen.
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