Beschreibung
'Mit der Wahrheit kann man am besten lügen!' Erschienen 1951, heftig umstritten und einer der größten Bucherfolge der Nachkriegszeit, auch international: Aus der peinlich genauen, provozierend ausführlichen Beantwortung der 131 Fragen des Großen Fragebogens, mit dem die amerikanische Militärregierung Täter und Mitläufer ermitteln wollte, machte Ernst von Salomon einen autobiographischen Roman ohne Vorbild. Es ist ein ironischer, bisweilen zynisch klingender Bericht über ein Leben, dessen Teile - Mitgliedschaft in einer rechtsextremen Terrororganisation, Liebe zu Frankreich und zu einer jüdischen Frau - nicht zueinander passen wollen; zugleich ein nach wie vor packendes literarisches Zeugnis deutscher Nachkriegsmentalität, die nicht von der Schuld der Besiegten sprechen mochte, ohne zugleich Selbstgerechtigkeit und Siegermentalität der Besatzer anzuprangern. Mit einem Nachwort von Michael Töteberg.
Autorenportrait
Ernst von Salomon wurde gegen Ende der zwanziger Jahre in der deutschen Literatur bekannt als Verfasser zeitgeschichtlicher Romane. Am 25. September 1902 als Sohn eines Polizeioffiziers in Kiel geboren und als Kadett erzogen, folgte er nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs nicht der Offizierslaufbahn, sondern geriet in den Strudel der deutschen Nachkriegszeit, deren Wirren und Probleme den Stoff zu seinen Romanen 'Die Kadetten', 'Die Geächteten' und 'Die Stadt' abgaben. Diese Werke, vielfach übersetzt, überraschten durch ihre besondere literarische Note. Es waren Darstellungen, die ein an den Ereignissen der Zeit leidenschaftlich beteiligter Betrachter zur erzählerischen Kunstform erhob. Im Jahre 1933 wandte sich Ernst von Salomon der Filmarbeit zu. Erst im Jahre 1949 widmete er sich wieder der Literatur. Ernst von Salomon starb am 9. August 1972.