0

Der magische Bund

Roman

Erschienen am 06.08.2007
Auch erhältlich als:
8,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453523081
Sprache: Deutsch
Umfang: 557 S.
Format (T/L/B): 3.8 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Auftakt der Bestseller-Trilogie Im ersten Roman seiner atemberaubenden Fantasy-Saga um den Magischen Bund entführt Stan Nicholls, Bestsellerautor von "Die Orks", die Leser in ein Land, in dem eine dunkle Macht über die Menschen herrscht. Nur eine kleine Gruppe tapferer Gefährten schließt sich zu einem magischen Bund zusammen, um das Schicksal des Reichs abzuwenden.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Heyne, Wilhelm Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gmb
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München

Leseprobe

1 Es war ein Ort voll billiger Magie. Ein Schwarm winziger Sphinxe sammelte sich und flatterte direkt über ihren Kopf hinweg. Schnappende Kiefer, peitschende Flügel, zuckende Schwänze. Sie waren nicht sehr überzeugend. Die Farben stimmten nicht, und aus der Nähe betrachtet waren sie halb durchsichtig. Serrah wedelte gereizt mit der Hand, die durch die Erscheinungen hindurch fuhr, als wären sie morgendliche Nebelschwaden. Die Sphinxe zerfielen zu zahllosen winzigen Flocken, die wie glühender Rost durch die Luft trieben. Die Spitzen der ausgebreiteten Flügel lösten sich als Letztes auf und verpufften regelrecht. »Sollen wir uns etwa die ganze Nacht hier versteckt halten, Ardacris?«, zischte Phosian. Er kauerte neben ihr, doch in der Gasse war es zu dunkel, um sein Gesicht zu erkennen. Seine Kleidung war, wie die ihre, eintönig schwarz. Eine Seidenmaske bedeckte Nase und Mund. Wo Haut herausschaute, war sie mit Asche beschmiert. Die Schwertklingen waren mit Fett und Ruß bestrichen, um das verräterische Funkeln zu dämpfen. Serrah sträubte sich innerlich gegen die Vertraulichkeit seines Tons und die Missachtung ihres Ranges. Doch sie musste Zugeständnisse an seine vornehme Herkunft machen, und so flüsterte sie nur: »Geduld.« Phosian seufzte. Serrah brauchte kein Licht, um sich den aufgeblasenen Ausdruck seines unreifen Gesichts vorstellen zu können. Im Augenblick regte sich nicht viel. Die Straße war eine Kloake, gesäumt von Baracken, die sich trostlos und windschief aneinander reihten. Das Pflaster glänzte silbrig im Schein des Halbmondes. Es wimmelte vor Fliegen, und es stank. Hin und wieder lief oder kroch oder flog oder schwebte ein billiger Zauber vorbei, verblasste und verschwand. Das Haus, das sie beobachteten, war größer als die anderen und stand etwas abseits. Zwei Wächter waren davor zu sehen, und an den Seiten und hinter dem Haus waren weitere Wachen postiert. Nicht zum ersten Mal fragte Serrah sich, ob ihre kleine Truppe ausreichte. »Reichen unsere Kräfte dafür aus?«, fragte Phosian und zeigte damit, dass auch er seine Zweifel hegte. Serrah überlegte, ob er wohl ihre Gedanken gelesen haben könnte. Doch diese Art von Magie gab es nur im Märchen. Und wenn sie existierte, dann war sie derart selten, dass nicht einmal seine Verwandten sie sich leisten konnten. »Die Stärke in der Zahl ist nicht alles«, sagte sie. »Ich würde jederzeit einen einzigen kampferprobten Mann einem ganzen Regiment von Wehrpflichtigen vorziehen.« »Wie würdest du denn die da drinnen nennen? Sind es erfahrene Kämpfer oder grüne Jungs?« Der Sarkasmus war unüberhörbar. »Es sind gewissenlose Schweine«, erwiderte Serrah. Sie kochte immer noch, weil sie Phosian am Hals hatte. »Ich aber habe eine Truppe, der ich vertrauen kann.« Mit einer Ausnahme, dachte sie bei sich. »Wir haben Wochen gebraucht, um bis zu diesem Punkt zu kommen. Das dürfen wir auf keinen Fall aufs Spiel setzen«, fügte sie mit klirrend harter Stimme hinzu. Seine stumme Verachtung war beinahe körperlich spürbar. Wenn man wusste, wohin man schauen musste, und wenn man sich anstrengte, konnte man einige andere Mitglieder ihrer Gruppe erkennen, die sich verschwommen und grau von der Schwärze abhoben. Alle waren in Position. »Es wird Zeit«, entschied sie. »Du weißt, was du zu tun hast. Bleib in meiner Nähe.« Er grunzte herablassend. Sie hatte ein kurzes Stück Schnur dabei, dessen Ende sie mit Daumen und Zeigefinger zwirbelte, als drehte sie eine Münze herum. Plötzlich glühte die Spitze kirschrot. Das Licht war weniger auffällig als eine offene Flamme, und es produzierte keine Hitze. Ein sehr einfacher Zauber. Nichts weiter als ein glühender Strick, aber unverwechselbar für diejenigen, die das Zeichen kannten. Serrah gab rasch ihr Signal, dann löschte sie die Glut. Sie warteten. Der vorderste Wächter, ein Koloss mit rasiertem Kopf, stand müßig herum und starrte zum Nachthimmel hinauf. Das Breitschwert hatte er vor seinen Füßen in den Boden gestoßen, mit der Ha Leseprobe