Beschreibung
Kurt Austin von der NUMA stößt auf eine ungeheuerliche Verschwörung. Ein milliardenschwerer Erdöl-Tycoon behauptet, ein echter Nachfahre der russischen Zaren zu sein, und setzt nun seine ganze wirtschaftliche Macht ein, die schwache russische Regierung zu stürzen. Der instabile Weltfriede droht zu zerbrechen - und nur Kurt Austin und die NUMA können es noch verhindern!
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Blanvalet Taschenbuch Verlag Penguin Random House Verlagsgru
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkterstr. 28
DE 81673 München
Autorenportrait
Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein New-York-Times-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebt in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Leseprobe
Odessa, Russland, 1918 Nachdem der Wind pl?tzlich gedreht hatte, zog am sp?n Nachmittag im Hafen dichter Nebel auf. Die feuchten grauen Schwaden schoben sich ?ber die steinernen Kais, wirbelten die Hafentreppe zum Richelieu-Denkmal hinauf und bescherten der gesch?igen Hafenstadt am Schwarzen Meer eine fr?he Abendd?erung. Passagierf?en und Frachter stellten den Betrieb ein, und Dutzende von Matrosen machten Feierabend. W?end Kapit?Anatoli Towrow sich durch den klammen Dunst im Hafenviertel vorantastete, h?rte er aus den ?berf?llten Spelunken und Bordellen immer wieder Gel?ter von Betrunkenen aufbranden. Er lie?die Vergn?gungsmeile hinter sich, bog in eine Gasse ab und ?ffnete eine unscheinbare T?r. Warme, von Zigarettenqualm und Wodka geschw?erte Luft stieg ihm in die Nase. An einem Ecktisch sa?ein beleibter Mann und winkte den Neuank?mmling zu sich. Alexei Federoff war der Leiter des Zollamts von Odessa. Immer wenn der Kapit?in die Stadt kam, trafen er und Federoff sich in dieser abgelegenen Kaschemme. Der Wodka hier war billig und im Allgemeinen nicht t?dlich. Towrow stillte mit diesen Abenden sein Bed?rfnis nach menschlicher Gesellschaft, ohne eine Freundschaft eingehen zu m?ssen. Seit seine Frau und seine kleine Tochter vor einigen Jahren bei einem der in Russland h?igen, aber sinnlosen Gewaltausbr?che ums Leben gekommen waren, hatte der Kapit?sich zu einem Einzelg?er entwickelt. Federoff wirkte seltsam zur?ckhaltend. Er war sonst ein sehr ausgelassener Mann, der den Kellner fast jedes Mal scherzhaft beschuldigte, er w?rde ihm zu viel berechnen, aber heute bestellte er wortlos eine Runde, indem er lediglich zwei Finger hob. Und was noch erstaunlicher war,der sparsame Zollbeamte bezahlte sogar f?r beide Drinks. Er sprach mit leiser Stimme, zupfte andauernd an seinem kurzen schwarzen Spitzbart und warf nerv?se Blicke auf die anderen Tische, an denen wettergegerbte Matrosen vor ihren Getr?en sa?n. Nachdem Federoff sich vergewissert hatte, dass niemand sie belauschte, hob er sein Glas und stie?mit dem Kapit?n. ?Mein lieber Towrow?, sagte er. ?Bitte verzeihen Sie, aber ich habe nur wenig Zeit und muss direkt zur Sache kommen. Ich m?chte Sie darum bitten, einige Passagiere und eine kleine Ladung Fracht nach Konstantinopel zu bringen, und zwar ohne weitere Fragen zu stellen.? ?Ich wusste gleich, dass etwas nicht stimmt, als Sie mir einen ausgegeben haben?, sagte der Kapit?mit seiner ?blichen Freim?tigkeit. Federoff lachte in sich hinein. Die schonungslos offene Art des Mannes hatte ihm von Anfang an imponiert, obwohl er den Grund daf?r nicht begreifen konnte. ?Tja, Kapit? wir armen Regierungsbediensteten m?ssen eben mit einem wahren Hungerlohn ?ber die Runden kommen.? Towrows Mund verzog sich zu einem schmalen L?eln, w?end er Federoffs ausladenden Bauch musterte, der beinahe die Kn?pfe der teuren franz?sischen Jacke sprengte. Der Zollbeamte klagte oft ?ber seine Arbeit, und Towrow h?rte ihm h?flich dabei zu. Er wusste, dass der Mann ?ber einflussreiche Beziehungen nach Petrograd, dem ehemaligen Sankt Petersburg, verf?gte und von den Reedern st?ig Schmiergelder eintrieb, um ?die Wogen der B?rokratie zu gl?en?, wie er es formulierte. ?Sie kennen doch mein Schiff?, sagte der Kapit?und zuckte die Achseln. ?Es ist nicht unbedingt ein Luxusliner.? ?Egal. F?r unsere Zwecke ist es vortrefflich geeignet.? Towrow fragte sich, wieso jemand auf einem alten Kohlenfrachter reisen wollte, wenn es doch wesentlich ansprechendere Alternativen gab. Federoff deutete das Z?gern des Kapit? f?chlich als Er?ffnung der Honorarverhandlungen. Er griff in seine Brusttasche, holte einen dicken Umschlag daraus hervor, legte ihn auf den Tisch und ?ffnete ihn ein kleines St?ck, so dass Towrow die vielen Tausend Rubel sehen konnte. ?Es soll Ihr Schaden nicht sein.? Der Kapit?schluckte vernehmlich. Mit zitternden Fingern zog er eine Zigarette aus der Packung und z?ndete sie sich an. ?Das verstehe ich nicht?, sagte er. Federoff bemerkte, wie verwi