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Herrin im eigenen Haus

Weshalb Frauen ihr Selbstbewusstsein verlieren und wie sie es zurückgewinnen

Erschienen am 01.10.2001
7,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442151332
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 18 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Wer glaubt, die Frauenbewegung hätte es längst geschafft, dass Frauen gleichberechtigt in Gesellschaft und Beruf etabliert sind, der irrt gewaltig. Noch immer bestimmt das männlich-dominierte Denken, was Weiblichkeit ist, noch immer fühlen sich Frauen viel zu oft minderwertig, unzufrieden und zutiefst verunsichert und verharren in belastenden Beziehungen. Die bekannte Psychologin und Bestsellerautorin Julia Onken geht in diesem Buch der Frage nach, warum Frauen an mangelndem Selbstbewusstsein leiden, warum sie sich in ihrem Selbst nicht zu Hause, sich nicht als Herrin ihrer selbst fühlen. Sie appeliert ab alle Frauen, Stellung zu beziehen, ihren häufig verschütteten Wünschen und Bedürfnissen nachzuspüren und sich ihrer ureigenen Stärke bewusst zu werden. Ein engagiertes und kämpferisches Buch zu einem Thema, von dem vor allem Männer glauben, es gehöre längst der Vergangenheit an.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Goldmann Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Julia Onken, geboren 1942, arbeitet als Psychologin und Therapeutin. Sie ist Gründerin und Leiterin des „Frauenseminars Bodensee“ und leitet seit vielen Jahren Aus- und Weiterbildungskurse sowie Paarseminare. Jedes ihrer Bücher "Feuerzeichenfrau", "Geliehenes Glück", "Vatermänner", "Spiegelbilder" und "Kirschen in Nachbars Garten" wurde zum Bestseller.

Leseprobe

Fremd im eigenen Haus Achtung, bissiger Hund Frederic geht heute Abend zum Karate. Huck! Zack! Arme und Beine durch die Luft schleudern, den Fu?mit Schwung ins gegnerische Gesicht schmettern. ?Du solltest die sch?chternen H?hen aus der Anf?erklasse sehen! Bereits nach einem halben Monat haben sie einen anderen Blick. Nach zwei Monaten blicken sie k?hn. Und ein halbes Jahr sp?r kommt ihnen kein Mann mehr zu nahe.? Frederic will mich seit langem dazu ?berreden, an einem Karatekurs teilzunehmen. Ich will nicht. ?Schlie?ich bin ich Psychologin, k?mmere mich um Hintergr?nde und schl?ssele Zusammenh?e auf?, argumentiere ich. ?Eben?, erwidert er, ?man sieht ja, wie weit du damit kommst.? Der Abend wird lang ohne ihn. Alleine zu Abend essen. Mit dem Hund spazieren gehen. Aber schlie?ich sind Hundebesitzerinnen gegen Alleinsein gefeit. Da schnauft und keucht stets ein warmer Atem in die Nacht, wenn das Bett nebenan leer bleibt, oder am Sonntagmorgen, der da festlich vor einem liegt, so trostlos heiter, wenn feierlich aufkeimende Gef?hle nicht mit einer anderen Menschenseele geteilt werden k?nnen. Da tr?stet die feuchte Hundeschnauze, und die Hundehaare im Tee und am schwarzen, frisch gereinigten Kost?m nerven k?stlich. Wir drehen unsere Runden. Gehen stets zur gleichen Uhrzeit die gleichen Wege. Der feuchte Nebel mag nicht so recht zur Jahreszeit passen. Schemenhaft zeichnet sich ein nahendes Auto ab. Es h? an. Etwas kleines Vierbeiniges h?pft heraus. Es ist noch viel zu fr?h, um meinen Sch?rhund an die Leine zu legen. Der ?ber zweij?ige Tierheimaufenthalt hat sein Aggressionspotenzial derart gest?t, dass er auf alle anderen Hunde st?rzt, m?rderisch rauft und vor allem zubei?. Ich bin also vorsichtig, will nichts riskieren, nehme ihn fr?her als n?tig an die dicke Leine und halte sie mit beiden H?en fest. Der Hundebesitzer kommt n?r, vor ihm kaspert der kleine Fox herum, h?pft vergn?gt vor ihm her. Und ehe ich mich umsehe, springt der niedliche Hund auf uns zu, ich will ihn abwehren, er aber fasst es wohl als besondere Einladung auf und landet direkt meinem Hund vor den F??n. Der Rest vollzieht sich schnell: Rony bei? mitten in das Tier hinein, das Blut spritzt, er wirft seinen gro?n Kopf hin und her und sch?ttelt den verletzten Hund, der in seiner Schnauze wie ein lebloses Spielzeug h?t. Ich schlage schreiend mit der Lederleine auf Rony ein, was ohne jegliche Wirkung bleibt. Und mitten in diesem schrecklichen Kampf f?t mir ein, wie Frederic die ersten ?erf?e von Rony auf andere Hunde noch zu einem akzeptablen Ende f?hren konnte, indem er am hinteren Lauf zog. Und genau das mache ich mit meiner ganzen Kraft. Rony versucht sein Gleichgewicht zu halten, derweil ihm der Fox aus der Schnauze f?t. Der Hundebesitzer greift sofort nach dem blutenden Tier, w?end ich Rony an der Leine nach Hause zerre, wo ich ihn einsperre und sofort zur Ungl?cksstelle zur?ckeile. Der Hundebesitzer versucht, das ?berall herausschie?nde Blut zu stillen. Er schreit, ich solle ein Auto herbeischaffen. Atemlos laufe ich nochmals zur?ck und hole meines. Wir versuchen vorsichtig, das schwer verletzte Tier auf den R?cksitz zu betten. Beim Tierarzt wird ger?ntgt und gen?, und ich bezahle die Rechnung. Dann ?berreicht mir der Hundebesitzer seine Visitenkarte und verlangt die meine, da, so meint er, ich noch von ihm h?ren werde. Zwei Wochen sp?r ?berreicht er mir noch weitere Rechnungen, diejenigen einer chemischen Reinigung, einer Lederwarenboutique f?r eine neue Lederjacke und eines Schuhgesch?es. Auch ich habe M?he mit dem beigen Ledersitz in meinem Auto. Die Flecken sitzen tief. Nachdem alle Rechnungen bezahlt sind, erz?e ich diese Geschichte beil?ig einem befreundeten Rechtsanwalt. Dieser kl? mich auf: Wenn ich meinen Hund an der Leine f?hre und ein anderer Hundebesitzer den seinen frei herumspringen l?t, ist der andere f?r alles, was geschieht, verantwortlich und muss f?r anfallende Sch?n selbst aufkommen. Im Nachhinein leuchtete es Leseprobe