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Wolfsmale/Ehrensache

Inspector Rebus 3 + 4 - Zwei Romane in einem Band

Erschienen am 18.05.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442134533
Sprache: Deutsch
Umfang: 697 S.
Format (T/L/B): 5 x 18.3 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Inspektor Rebus im Einsatz "Wolfsmale": In London geht ein Serienmörder um, der seine Opfer mit tiefen Bisswunden zurücklässt. Inspektor Rebus kommt als Experte aus Edinburgh seinen Londoner Kollegen zu Hilfe. Er soll den wahnsinnigen Mörder, der nur der "Wolfman" genannt wird, aufspüren . "Ehrensache": Der beliebte schottische Parlamentarier Gregor Jack ist ein gefundenes Fressen für die Presse, als er in einem Edelbordell aufgegriffen wird. Als auch noch seine Frau ermordet aufgefunden wird, ist Inspektor John Rebus mit seinem untrüglichen Spürsinn gefragt .

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DE 81673 München

Autorenportrait

Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für "Das Souvenir des Mörders", dem Edgar Allan Poe Award für "Tore der Finsternis" und dem Deutschen Krimipreis für "Die Kinder des Todes" ausgezeichnet. "So soll er sterben" und "Im Namen der Toten" erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde Ian Rankin mit dem "Order of the British Empire" ausgezeichnet. Mit "Ein Rest von Schuld" hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den Ruhestand geschickt und ließ Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten. Doch in "Mädchengrab" meldet sich Rebus wieder zurück. Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.

Leseprobe

Sie stößt mit dem Messer zu. Dieser Moment, das weiß sie aus früheren Erfahrungen, ist sehr intim. Ihre Hand hält den kühlen Griff des Messers umklammert, und die Wucht lässt die Klinge bis zum Heft in die Kehle eindringen, bis ihre Hand die Kehle berührt. Fleisch auf Fleisch. Erst Jacke oder Wollpullover, Baumwollbluse oder T-Shirt, dann Fleisch. Jetzt dehne. Das Messer bewegt sich hektisch hin und her wie ein schnupperndes Tier. Warmes Blut fließt über Heft und Hand. (Die andere Hand hält den Mund zu, um Schreie zu ersticken.) Das ist der große Augenblick. Eine Begegnung. Eine Berührung. Der Körper ist heiß, klafft auf, ist warm vom Blut. Siedet innerlich, während sich das Innere nach außen ergießt. Brodelt. Viel zu schnell ist der Augenblick vorbei. Und sie verspürt immer noch Hunger. Das ist nicht richtig, ist ungewöhnlich, doch sie verspürt ihn. Sie entfernt einen Teil der Kleidung, sogar eine ganze Menge Kleidung, vielleicht mehr, als nötig ist. Und sie tut, was sie tun muss. Wieder gleitet das Messer hin und her. Sie hat die Augen fest zugekniffen. Diesen Teil mag sie nicht. Sie hat ihn noch nie gemocht, nicht damals, nicht jetzt. Aber besonders nicht damals. Schließlich nimmt sie die Zähne aus dem Mund und drückt sie tief in den weißen Bauch, bis sie einen ansehnlichen Bissen gepackt haben, und flüstert, wie sie es immer tut, dieselben fünf Wörter. 'Es ist nur ein Spiel.' Es ist bereits Abend, als George Flight den Anruf erhält. Sonntagabend. Der Sonntag sollte doch eigentlich der Entspannung dienen - Rinderbraten mit Yorkshire Pudding, die Füße vor dem Fernseher hoch gelegt, dass einem die Zeitung vom Schoß rutscht. Aber er hatte schon den ganzen Tag ein merkwürdiges Gefühl gehabt. Am Mittag im Pub hatte er es gespürt, ein Kribbeln in den Eingeweiden, als ob dort Würmer wären, kleine blinde weiße Würmer, hungrige Würmer, Würmer, die keine Ruhe geben würden. Er wusste, woher sie kamen, und sie wussten, woher sie kamen. Und dann hatte er auch noch bei der Pub-Tombola den dritten Preis gewonnen: einen ein Meter großen, orange-weißen Teddybär. Selbst die Würmer hatten ihn in dem Moment ausgelacht, und er hatte gewusst, dass der Tag übel enden würde. Wie er es nun auch tat, wo das Telefon so penetrant klingelte wie die Glocke zur letzten Runde. Es würde eine schlechte Nachricht bringen, die nicht bis zum nächsten Morgen warten konnte. Er wusste natürlich, was das bedeutete. Hatte er nicht während der letzten Wochen die ganze Zeit darauf gewartet? Trotzdem hatte er keine Lust, den Hörer abzunehmen. Schließlich tat er es doch. 'Flight am Apparat.' 'Es hat einen weiteren gegeben, Sir. Der Wolfsmann. Er hat einen weiteren Mord begangen.' Flight starrte auf den stummen Fernseher. Highlights aus dem Rugbyspiel vom vergangenen Tag. Erwachsene Männer, die hinter einem eigenartig geformten Ball herliefen, als ginge es um ihr Leben. Und gegen eine Seite des Fernsehers gelehnt saß dieser süffisant grinsende Preis, der Teddybär. Was, zum Teufel, sollte er mit einem Teddybären anfangen? 'Okay', sagte er, 'sagen Sie mir einfach, wo.' 'Schließlich ist es doch nur ein Spiel.' Rebus nickte dem Engländer ihm gegenüber am Tisch lächelnd zu. Dann starrte er wieder aus dem Fenster und tat so, als würde ihn die vorbeifliegende dunkle Landschaft interessieren. Der Engländer hatte es nicht nur einmal, er hatte es ein Dutzend Mal gesagt. Und er hatte kaum etwas anderes während der Fahrt gesagt. Außerdem nahm er Rebus immer mehr kostbare Beinfreiheit, während seine Sammlung leerer Bierdosen sich immer weiter auf dem Tischchen ausbreitete, in Rebus' Hälfte eindrang und gegen den ordentlich gefalteten Stapel von Zeitungen und Zeitschriften stieß. 'Fahrkarten, bitte!', brüllte der Schaffner vom anderen Ende des Wagens. Also suchte Rebus seufzend zum dritten Mal, seit er in Edinburgh abgefahren war, nach seiner Fahrkarte. Sie war nie dort gewesen, wo sie seiner Meinung nach hätte sein müssen. In Berwick hatte er geglaubt, sie wäre in s