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Lernen macht intelligent

Warum Begabung gefördert werden muss

Erschienen am 16.03.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783421042668
Sprache: Deutsch
Umfang: 287 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Warum Intelligenz nicht angeboren ist Nicht erst seit 'lebenslanges Lernen' zum Schlagwort geworden ist, steht fest: Effizientes Lernen ist heute unabdingbar für den Erfolg in Ausbildung und Beruf. Doch lassen sich die Grenzen der Begabung durch Üben und Trainieren überwinden? Und behalten Menschen, die als Kinder überdurchschnittlich intelligent waren, ihren Vorsprung auch im Erwachsenenalter? Begabung ist wichtig, aber nicht selten kann ein Weniger an Begabung durch ein Mehr an Lernen wettgemacht werden, so die zentrale These der Kognitionspsychologen Aljoscha Neubauer und Elsbeth Stern. In ihrem Buch erläutern sie die genetischen und neurobiologischen Grundlagen für Begabung und Lernen. Sie gehen der Frage nach, welche Rolle den Umweltbedingungen dabei zukommt und welche Lernangebote man in welchem Alter machen sollte. Aus diesen Erkenntnissen leiten die Autoren wichtige Forderungen für die Unterrichtsgestaltung ab. * Ein kompetenter Überblick über die wesentlichen Erkenntnisse der Intelligenz- und Lernforschung * Mit Ratgeberteil zu den Themen Hochbegabung und Schule sowie den häufigsten Fragen zur Intelligenz- und Lernforschung * Ein informatives Buch für Eltern, Lehrer, Erzieher und Psychologen

Autorenportrait

Aljoscha Neubauer, geboren 1960, ist Professor für Psychologie an der Universität Graz. Er ist Leiter des Arbeitsbereiches Differentielle Psychologie und beschäftigt sich mit interindividuellen Unterschieden in kognitiven, sozialen und kreativen Begabungen und ihren neurophysiologischen Grundlagen. Elsbeth Stern, geboren 1957, ist Professorin für Psychologie und leitet an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich den Arbeitsbereich Lehr- und Lernforschung. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Intelligenzforschung und Kognitionspsychologie.

Leseprobe

Vorwort Viele Menschen verbringen große Teile ihres Lebens damit, nach guten, vielleicht sogar außergewöhnlichen Leistungen zu streben. Hierfür, so lehren uns Pädagogen und Psychologen, ist effizientes Lernen über einen langen Zeitraum eine unabdingbare Voraussetzung. Manche Fähigkeiten und Fertigkeiten lassen sich besonders gut in der Kindheit erwerben, später hingegen nur mit erheblich größerem Aufwand. Andererseits wird fast allerorts lebenslanges Lernen propagiert, und tatsächlich erlauben es die dynamischen Entwicklungen im Arbeitsleben unserer Gesellschaften kaum noch jemandem, ein Leben lang im gleichen Tätigkeitsfeld beschäftigt zu sein. Aber nicht nur die Vermittlung von Fachwissen und Expertise steht im Zentrum des lebenslangen Lernens, auch in 'weichen' Fertigkeiten (soft skills) wie sozialer und emotionaler Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Überzeugungskraft etc. müssen wir uns ein Leben lang weiterentwickeln, um uns auf einem - durch zunehmende Rationalisierungs- und Globalisierungstendenzen in der Wirtschaft - immer kleiner werdenden Arbeitsmarkt weiterhin aussichtsreich positionieren zu können. Dies dient einerseits dem Ziel, einen möglichst hohen Lebensstandard im Hier und Jetzt zu erreichen, andererseits aber auch - in Zeiten implodierender Renten- und Pensionssysteme - die notwendigen Rücklagen für das Alter schaffen zu können. Zur Erreichung dieser Ziele der fachlichen, vor allem aber auch der persönlichen Fortbildung haben sich inzwischen ganze Dienstleistungssektoren etabliert (Supervision, Training von Managementqualitäten, Führungserfolg, soziale und emotionale Intelligenz und vieles mehr), und zum Teil sind neue Berufsbilder wie etwa das des Coachs entstanden. Wer 'es geschafft hat', geht heute nicht mehr zum Psychoanalytiker, sondern hat einen eigenen Coach. Der boomende Trainings-, Supervisions- und Coachingmarkt steht aber gleichzeitig in einem zumindest partiellen, aber deshalb nicht weniger interessanten Widerspruch zur Popularität von teils traditionellen, teils modernen Begabungsbegriffen. Der Intelligenzquotient oder IQ ist - selbst in der nicht einschlägig (aus-)gebildeten Bevölkerung - sicher eines der bekanntesten Konzepte der modernen Psychologie. Intelligenz mit ihren verschiedensten Facetten der Begabung gilt wohl den meisten Menschen als notwendige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung für den Erfolg in Ausbildung und Beruf. Nicht zuletzt werden innerhalb wie außerhalb der modernen wissenschaftlichen Psychologie seit einigen Jahrzehnten immer wieder neue 'Intelligenzen' ge- bzw. erfunden, wie beispielsweise die soziale Intelligenz und in jüngerer Zeit die emotionale Intelligenz bis hin zu Kuriositäten wie der sexuellen Intelligenz. Während einige Facetten menschlicher Begabungen angesichts einer mehr als 100-jährigen Tradition als sehr gut erforscht gelten können - dies trifft vor allem auf kognitive Fähigkeiten wie verbale oder Sprachbegabungen, rechnerisch-mathematische Fähigkeiten und das visuell-räumliche Vorstellungsvermögen zu -, haben andere Merkmale nicht nur eine deutlich kürzere Forschungsgeschichte, sondern die Erkenntnisse über sie sind teilweise trotz 40 bis 50 Jahre währender wissenschaftlicher Bemühungen auf vergleichsweise mäßigem Niveau angesiedelt. Dies gilt zum Beispiel für die Kreativität. Wieder andere Begabungsmerkmale, etwa die erwähnten soft skills, haben zwar einerseits eine längere Forschungstradition (der Begriff der sozialen Intelligenz geht auf Thorndike, 1920, zurück), doch ist der wissenschaftliche Erkenntnisstand zu diesen Fähigkeiten vergleichsweise bescheiden. In den letzten Jahren haben sich jedoch in der wissenschaftlichen Psychologie seriöse Forschungsaktivitäten zur emotionalen Intelligenz etabliert, die als eine Form der sozialen Intelligenz in neuem Gewande verstanden werden kann. Die Psychologie und die Märkte, die Psychologen und verwandte Professionen bedienen, sind also mit dem faszinierenden Widerspruch zwischen der Annahme zum Leseprobe

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