Beschreibung
Dostojewskijs in formaler Hinsicht vermutlich vollkommenstes Werk ist der künstlerische Ausdruck jener tiefen, moralische Abgründe auslotenden philosophischen Frage: Gibt es 'einzigartige' Menschen, denen alles erlaubt ist? So wie Rodion Raskolnikow, der eine 'nutzlose' alte Wucherin tötet, um seinen Auserwähltheitsanspruch zu beweisen: ein Übermensch zu sein, für den die Gesetze der Moral und die Stimme des Gewissens keine Gültigkeit haben. Thomas Mann nannte es den 'größten Kriminalroman aller Zeiten': Dostojewskijs atemberaubendes Psychogramm eines Studenten, der in seiner moralischen Verblendung zum kaltblütigen Mörder wird. - Mit einer kompakten Biographie des Autors.
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Autorenportrait
Fjodor Dostojewskij (11.11.1821 Moskau - 9.2.1881 St. Petersburg) ist einer der wichtigsten Vertreter des Russischen Realismus. Sein Werk - darunter neun Romane sowie zahlreiche Novellen und Erzählungen - verfasste der epilepsiekranke Sohn eines Arztes, trotz adeliger Abstammung in Armut geboren, unter stetem Schuldendruck (ein Umstand, der sich erst in den letzten 10 Jahren seines Lebens ändern sollte). Neben Geldnot prägten zahlreiche Schicksalsschläge seine psychologischen Erzählungen: darunter etwa der frühe Tod seiner Eltern, sein in vier Jahre hartes Arbeitslager und vier Jahre Wehrdienst abgemildertes Todesurteil aufgrund der Nähe zu Regimekritikern, der frühe Verlust der ersten Frau, seine Spielsucht. Seine Werke wurden zu Impulsgebern für die Psychoanalyse Siegmund Freuds oder Autoren wie etwa den Existenzialisten Jean Paul Sartre oder Albert Camus. Dostojewskijs 'Aufzeichnungen aus dem Kellerloch', einer der frühesten existenzialistischen Romane, wurden von Nietzsche als 'wahrer Geniestreich der Psychologie' bezeichnet. Weitere bekannte Werke sind 'Aufzeichnungen aus einem Totenhaus', 'Der Spieler', 'Der Großinquisitor', 'Weiße Nächte' oder 'Schuld und Sühne'.