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Deutsche Predigten

Eine Auswahl - Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, Reclams Universal-Bibliothek 18117

Erschienen am 31.12.2001
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783150181171
Sprache: Deutsch
Umfang: 222 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 15 x 9.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Meister Eckharts Werk zählt zu den Glanzpunkten der mittelalterlichen Mystik. Der hochgebildete Dominikaner hat in scholastischen Traktaten und Predigten eine intellektuell anspruchsvolle mystische Theologie entwickelt, deren sprachliche Brillanz noch immer beeindruckt. Für diese Studienausgabe wurden einige seiner bedeutendsten mittelhochdeutschen Predigten neu übersetzt und ausführlich kommentiert.

Autorenportrait

Meister Eckhart (auch: Eckhart von Hochheim), vor 1260 Tambach bei Gotha - vor 1328 Avignon (?). Der aus ritterlichem Geschlecht stammende E. trat in Erfurt in den Dominikanerorden ein und studierte in Köln und Paris. 1294 wurde er Prior des Erfurter Konvents, ab 1296 zugleich Vikar für Thüringen. 1302 ging er wieder nach Paris, wurde zum Magister der Theologie promoviert und lehrte 1302-03 auf dem für Ausländer vorbehaltenen Lehrstuhl der theologischen Fakultät. Von 1303 bis 1311 war er Provinzial der neugegründeten Ordensprovinz Saxonia, bis er 1311-13 erneut einer Berufung nach Paris folgte. Danach wurde er als Vikar des Ordensgenerals mit der Aufsicht über die süddt. Schwesternkonvente beauftragt; dieses Amt, das seinen Sitz in Straßburg hatte, übte er bis etwa 1323 aus. Anschließend lehrte er wahrscheinlich in Köln. Von eigenen Ordensgenossen der Häresie angeklagt, wurde 1326 ein Inquisitionsprozess gegen E. eröffnet, der schließlich 1329, nach E.s Tod, zur Verurteilung einer Reihe von seinen Lehrsätzen durch eine päpstliche Bulle in Avignon führte. Die Verurteilung E.s beeinträchtigte die Überlieferung seiner Schriften, die er - je nach Adressatenkreis und Zielsetzung - in lat. oder dt. Sprache verfasste. Zu wissenschaftlichen Zwecken bediente er sich des Lateinischen (z. B. Opus tripartitum , um 1311-13, unvollendet), Deutsch ist dagegen die Sprache seiner seelsorgerischen und mystischen Texte (u. a. Die rede der underscheidunge, vor 1298; Buch der göttlichen Tröstung, um 1318) und des größeren Teils seiner Predigten (etwa 100 gelten als authentisch). Der Grundbegriff der mystischen Lehre E.s ist der der Abgeschiedenheit, die vollständige Abkehr von sich selbst und allen Dingen, von Zeit und Ort. Diese radikale Abgeschiedenheit ist die Voraussetzung der Vereinigung mit Gott, der Rückkehr der Seele in den göttlichen Ursprung alles Seins. Für diese Vereinigung gebraucht E. das Bild von der Gottesgeburt im Seelengrund des Menschen. Das denkende Umkreisen Gottes im Bewusstsein der Unfassbarkeit des göttlichen Mysteriums bedurfte besonderer sprachlicher Ausdrucksmittel und führte zu einer Dynamisierung der Sprache durch häu?g verwendete Bewegungsbegriffe, durch eine übersteigernde Redeweise, die jede Bestimmung wieder aufhebt, durch die Verwendung von Begriffshäufungen, Paradoxa, Hyperbeln, gewagten Bildern und Vergleichen. Darüber hinaus leistete E. einen wesentlichen Beitrag zur Erweiterung der Möglichkeiten abstrakten Sprechens im Deutschen durch eine Fülle von Wortneubildungen. Trotz der Verurteilung durch die Kirche sorgten E.-Anhänger unter den bedeutenden Theologen des 14. und 15. Jh.s (z. B. Heinrich Seuse) und Kölner Dominikaner für die Bewahrung und Überlieferung von E.s Werk. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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